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Villa de Fronteira. Mit konstanten Fahrleistungen, die selbst die Konkurrenz beeindruckten, trug der junge Rennfahrer Patrick Hirsch trotz technischen Defekten und die dadurch bedingte Umstufung in eine andere Fahrzeugklasse sowie plötzlich auftretender Übelkeit dazu bei, dass er mit seinen Teamkollegen Ellen Lohr, Chris Vogler und Bruno Oliveira und dem Team DIMO-Racing nach 24 Stunden durch die portugiesische Wildnis einen 32. Platz in der Gesamtwertung und einen 10. Platz in der Klasse T1 der Prototypen bejubeln konnten.



Für Patrick Hirsch war dieses als Offroad-Klassiker bekanntes 24 Stunden Rennen absolutes Neuland. Der sonst an eine asphaltierte Rundstrecke gewohnte Rennfahrer musste sich nun auf Sand und Geröll einstellen und so nutzte er gemeinsam mit dem Team bereits am Donnerstag eine kleine Besichtigungsfahrt, bevor es dann am Freitag mit dem freien Training ernst werden sollte. Die ersten Eindrücke von der Strecke vielen aber durchaus positiv aus, so daß der junge Geretsrieder zuversichtlich am Freitag in die erste Trainingssession startete. Gleich in seinem ersten Stint von nur drei Runden auf dem 17 km langen Rundkurs bewies Patrick Hirsch seine Qualitäten als Rundstreckenpilot und auch der ungewohnte Untergrund schien dem jungen Rennfahrer nichts auszumachen. „Obwohl ich nur drei Runden fahren konnte, haben diese Runden Spaß gemacht. Die Strecke bietet einige Stellen, an denen man sicherlich gut überholen kann!“, so Patrick Hirsch nach dem ersten freien Training. Die zweite Trainingssitzung am Freitag fand dann zum Einbruch der Dunkelheit statt. Als erste Priorität stand hier das richtige Einrichten der Scheinwerfer an dem Nissan Navara für eine optimale Ausleuchtung der Strecke auf dem Aufgabenzettel. Patrick Hirsch übernahm auch hier wieder den ersten Stint und überzeugte erneut mit schnellen und konstanten Rundenzeiten. Zeitweise war er sogar das schnellste Fahrzeug auf dem Kurs.

Der Samstag startete mit dem Qualifikation, die Patrick Hirschs Teamkollege Chris Vogler übernahm. Er stellte den Nissan Navara in einem Feld von 86 Fahrzeugen auf einen guten 36. Startplatz – eine gute Ausgangsposition für das Rennen über 24 Stunden, dass um 13.00 Uhr portugiesischer Zeit gestartet wurde. Den Start zum Rennen wurde ebenfalls von Chris Vogler übernommen. Der kam allerdings schon nach einer Distanz von 1 Stunde und 15 Minuten mit einem Bremsdefekt zur Box. Die Reparatur kostete das Team von DIMO Racing 45 wertvolle Minuten, bevor dann der junge Geretsrieder das Volant übernahm.
In seinem Stint bewies er seine Qualitäten als Rundstreckenfahrer. Mit schnellen und konstanten Rundenzeiten – seine schnellste Zeit auf dem 17 km langen Kurs betrug 12:41 Minuten – kassierte er einen Kontrahenten nach dem anderen und spülte so den Nissan Navara in der Gesamtwertung immer weiter nach vorne. Nach 2 Stunden und 45 Minuten übergab er dann den Nissan an seine Teamkollegin Ellen Lohr, die sicherlich in der Lage gewesen wäre, den Offroader noch weiter nach vorne zu bringen. Doch daraus sollte nichts werden. Nur knapp eine Stunde nachdem die Rallyeikone den Nissan Navara von Patrick Hirsch übernommen hatte, meldete sie über Funk ein defektes Getriebe. Es lies sich nur noch der vierte Gang einlegen. Und so humpelte sie mit nur einem Gang zur Box. Die Fehlersuche blieb erfolglos und so entschied sich das Team DIMO Racing das defekte Getriebe zu wechseln. Durch diese Reparatur verlor das Team 3 Stunden und so auch wertvolle Plätze. Und nicht nur das: Der Nissan Navara wurde aufgrund dieses Getriebewechsels von der Klasse T2 für seriennahe Fahrzeuge in die Klasse T1 für Prototypen umgestuft.
Die ersten Stints in der Nacht übernahmen dann die Teamkollegen Chris Vogler und Ellen Lohr. Der junge Rennfahrer aus Bayern übernahm das Fahrzeug erst wieder in den frühen Morgenstunden gegen 4:10 Uhr. Mit schnellen Rundenzeiten schaffte es die Mannschaft nach der verlorenen Zeit wieder etwas nach vorne.
Gut zwei Stunden nachdem Patrick Hirsch das Fahrzeug übernommen hatte, stand ein planmäßiger Tankstopp an, bei dem auch nur das Tanken erlaubt war. Nach seinem Halt an der Box klagte der junge Geretsrieder über schlechte Sichtverhältnisse durch die verschmutzten Schweinwerfer sowie über ein Stottern im Motor und viel schlimmer noch über starke Übelkeit ... Es half aber alles nichts, Patrick Hirsch musste sich selbst um die Reinigung der Scheinwerfer kümmern, da andere Arbeiten am Auto durch die Mechaniker nicht erlaubt waren. Und trotz, dass es er sich alles andere als gut fühlte, entschied der junge Bayer sich, den Stint auch mit stotterndem Motor fortzusetzen.
Nachdem Patrick Hirsch aber über Funk durchgab, dass die Motoraussetzer immer schlimmer wurden, beorderte ihn das Team zur Box, wo man sich auf die Suche nach dem Fehler machte. Der Grund war schnell gefunden: Die Temperaturen in der Nacht waren unter die 0-Grad-Grenze gerutscht und so verstopfte der gelierte Diesel den Filter und die Spritzufuhr.

Nach der Reinigung des Dieselfilters übernahm dann Bruno Oliveira das Volant. Und da Patrick Hirsch immer noch über Übelkeit klagte, entschied sich das Team dafür, daß seine Teamkollegen nun bis zum Ende übernehmen sollten.
Pünktlich um 13.00 Uhr am Sonntag wurde das Rennen abgewinkt. Schlussfahrer Chris Vogler fuhr den Nissan Navara auf dem 32. Gesamtrang über die Zielrampe. In der Klasse T1 für Prototypenfahrzeuge belegte das Team von DIMO Racing mit Patrick Hirsch, Ellen Lohr, Chris Vogler und Bruno Oliveira den 10. Platz.
Trotz der Schwierigkeiten im Rennen zeigte sich der junge Bayer nach diesem „Abenteuer“ überglücklich: „Trotz der diversen Defekte und Probleme und auch das mir richtig schlecht geworden ist, hat das Rennen richtig viel Spaß gemacht. Gegen so ein internationales und starkes Fahrerfeld anzukämpfen, war eine tolle Erfahrung für mich. Schade, dass wir aufgrund des Getriebewechsels umgestuft wurden, denn die Klasse der seriennahen Fahrzeuge hätten wir sicherlich gewonnen ... Nun ja, der 10. Platz in der Klasse der Prototypen ist aber auch nicht schlecht – besonders für mich bei meiner Premiere! Danke ans Team DIMO und an meine Teamkollegen für den tollen Zusammenhalt. Auf Wiedersehen in 2013!“, so Patrick Hirsch nach einem anstrengenden ereignisreichen 24h-Rennen in der portugiesischen Wildnis.

 



 

 
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