Patrick Hirsch - die Rennsaison 2006
Darf ich vorstellen:

Patrick Hirsch, 21 Jahre, Rennfahrer.
Geboren in Starnberg hat er wohl mit den ungewöhnlichsten Weg in diesen schnellen Sport gewählt. Schnell sollte es schon immer sein, auch wenn Patrick Hirsch zu beginn ohne Räder und Motor, sondern auf dem Snowboard unterwegs war. Aber das nicht weniger erfolgreich. 1997 wird er Deutscher Jugendmeister im Snowboarden, drei Jahre später sichert er sich diesen Titel zum zweiten Mal. Doch parallel zu seinen erfolgreichen Jahren im Schnee beginnt er seine erfolgsversprechende Karriere auf dem Asphalt.

2003 wird Patrick Hirsch Oberbayerischer Slalommeister Automobil und im ADAC Slalom Super Cup erobert er sich den 3.Platz bei den Youngstern. Ein Jahr später folgt der Titel. 2005 dann der Sprung in den VW Polo Cup und damit in den „großen“ Motorsport. Auch dort setzt sich seine erfolgreiche Karriere fort. Patrick wird Zweiter in der Rookiewertung und wagt den Wechsel in eine stärkere Klasse. 2006 tritt er im Seat Leon Supercopa an.

Ein großer Unterschied zwischen dem VW Polo Cup Auto und dem Seat Leon war die erste Aussage von Patrick Hirsch nach den ersten Testtagen mit dem Seat. Der VW Polo ist ein modifiziertes Großserienfahrzeug für die Rennstrecke, der Seat ist dagegen ein reinrassiges Rennauto ( DSG-Schaltung, kein ABS und viele Verstellmöglichkeiten im Fahrwerksbereich sowie Flügel).

Dort gilt es 300PS zu kontrollieren, rund 150PS mehr als noch ein Jahr zuvor. Er trat gegen 20 Konkurrenten an, von denen viele schon jahrelang im Tourenwagensport erfolgreich unterwegs sind. 16 Rennen an acht Rennwochenenden und eine harte, lehrreiche Saison liegen hinter dem 21-Jährigen. Zusammen mit seinen Teamkollegen bei Lauderbach Motorsport Freddy Barth und Sebastian Asch bestritt er die Rennen in Deutschland und in den Niederlanden und Frankreich. „Von Freddy konnte ich noch viel lernen. Er ist einfach ein super Typ und ein guter und fairer Rennfahrer.“ Einfach war der Umstieg nicht. Doch trotz der wenigen Testtagen, schaffte es Patrick Hirsch sich auf sein neues Gefährt einzustellen.

Bereits bei seinem ersten Rennen auf dem Hockenheimring rutschte er nur knapp an den Punkten vorbei. Weitere Highlights folgten. Im Motopark Oschersleben sollte es den ersten Punkt für Patrick Hirsch geben. Nach harten Zweikämpfen das gesamte Rennen und einer geborstenen Seitenscheibe über konnte er seinen ersten Punkt auf seinem Konto gutschreiben. „Das war ein tolles Ereignis. Die ersten Punkte in so einer starken Serie sind etwas ganz besonderes.“, freute sich Patrick. Zandvoort in den Niederlanden sollte auch zu einem guten Pflaster für Patrick werden. Von Startplatz zwölf aus, kämpfte er sich Runde um Runde nach vorne und platzierte seinen Seat in den Punkterängen.

Auch in Frankreich auf der traditionsreichen Rennstrecke in Le Mans gelang es dem 21-Jährigen sich im ersten Rennen wieder in den Punkten zu platzieren. Wieder hatte sein weiß-roter Seat schwere Schläge einstecken müssen. „Ein besonderes Highlight für mich waren auch die Rennen auf dem Norisring in Nürnberg. Vor vollen Tribünen und heimischen Publikum, bei so einer gigantischen Atmosphäre zu fahren, da bekommt man eine Gänsehaut.“

„Wie viel ich in dieser Saison gelernt habe, konnte ich zum Saisonabschluss auf dem Hockenheimring beweisen“, erzählte Patrick. Von Platz neun aus in Rennen gegangen, eroberte er bereits in der ersten Runde zwei Plätze. Wenig später kassierte er einen weiteren Konkurrenten und erklomm den endgültigen sechsten Platz. Für das letzte Rennen der Saison qualifizierte sich Patrick Hirsch zudem für den dritten und damit seinen besten Startplatz. „In der zweiten Startreihe zu stehen, war schon ein tolles Gefühl.“ Auch der Start gelang perfekt. Rundenlang setzte er den Führenden unter Druck. Leider bauten die Reifen von Patrick immer weiter ab und er konnte die Position nicht halten. „Trotzdem war dies mein bestes Wochenende. Vorne in der Spitzengruppe zu fahren, fühlt sich nicht nur anders an, sonders ist auch anders. Hier geht es zwar rau, aber sehr fair zu. Jeder lässt den anderen seinen „Raum zum Leben”, erklärt Patrick.

Doch nach der Saison ist vor der Saison. „Wir stecken jetzt schon wieder voll in den Planungen für die Saison 2007.“ Doch neben einer weiterer Saison im Seat Leon Supercopa, kommt auch der Umstieg in den Porsche Carrera Cup in Frage. In den nächsten Wochen sollen die ersten Testfahrten absolviert werden. „Der Porsche ist für mich der Rennwagen überhaupt“, so Patrick Hirsch. „Sollten wir ein gutes Team finden und die dazu erforderlichen Sponsoren, steht ein Wechsel fest. Ansonsten bestreite ich ein weiteres Jahr im Seat Leon Supercopa.“